Das GEG - Und was Sie beim Kauf historischer Immobilien beachten sollten: Ein Leitfaden für Liebhaber von Altbauten
Historische Immobilien üben einen besonderen Reiz aus. Bauernhäuser, Fachwerkhäuser, Bauernhöfe, Landhäuser und Gutshäuser sind nicht nur Zeugnisse vergangener Epochen, sondern auch ein Stück lebendiger Geschichte. Wer sich für den Kauf einer solchen Immobilie entscheidet, betritt eine Welt voller Charme und Tradition. Doch bevor die romantische Vorstellung von knarrenden Dielen und historischen Gemäuern zur Realität wird, sollten potenzielle Käufer einige wichtige Aspekte im Blick behalten.
1. Energetischer Zustand und Sanierungskosten
Eine der bedeutendsten Überlegungen beim Kauf historischer Immobilien ist der energetische Zustand. Alte Gemäuer können ihren eigenen Charme haben, aber sie können auch energetische Herausforderungen mit sich bringen. Käufer sollten sich bewusst sein, dass zusätzliche Kosten für Sanierungsmaßnahmen anfallen können. Gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind bestimmte Renovierungsarbeiten sogar gesetzlich vorgeschrieben, wenn sie von den vorherigen Eigentümern nicht durchgeführt wurden und ein Eigentümerwechsel stattfindet.
Folgende Maßnahmen müssen innerhalb von zwei Jahren nach dem Kauf durchgeführt werden:
- Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Dachs
- Austausch alter Heizungen, die älter als 30 Jahre sind
- Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren
Es sei darauf hingewiesen, dass bei Nichterfüllung dieser gesetzlichen Anforderungen Bußgelder bis zu 50.000€ drohen.
2. Gebäudeenergiegesetz (GEG) und Übergangsfristen
Käufer von Bestandsimmobilien haben im Rahmen der neuen GEG-Anforderungen mehr Zeit für den Umstieg auf eine Heizung, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzt. Im Vergleich zum Neubau gelten hier längere Übergangsfristen. Eine bestehende Öl- oder Gasheizung, die nicht älter als 30 Jahre ist, kann vorerst weiter betrieben werden. Neue fossil betriebene Heizungen können innerhalb der Fristen installiert werden, jedoch ist eine vorherige Beratung der Eigentümer erforderlich.
3. Historische Substanz bewahren und modernen Komfort integrieren
Der Erhalt des historischen Charmes sollte nicht nur auf äußere Fassaden beschränkt sein. Bei Renovierungsarbeiten ist es wichtig, die historische Substanz zu bewahren. Fachmännische Restaurierung und sorgfältige Modernisierung können Hand in Hand gehen, um den Charme der Vergangenheit mit modernem Komfort zu verbinden. Ein erfahrener Architekt oder Restaurator kann dabei eine wertvolle Unterstützung bieten.
Fazit:
Der Kauf einer historischen Immobilie erfordert nicht nur Leidenschaft für Geschichte und Architektur, sondern auch ein fundiertes Verständnis für die energetischen Anforderungen und gesetzlichen Vorgaben. Potenzielle Käufer sollten sich daher im Vorfeld gut informieren und bestenfalls Expertenrat einholen, um den Traum vom Leben in einem historischen Anwesen in die Realität umzusetzen. Mit dem richtigen Know-how und einer Liebe zur Geschichte können Altbauten zu wahren Schätzen werden, die ihre Besitzer über Generationen hinweg begeistern.