Resthöfe: Vielseitige Landimmobilien mit Charme und Potenzial
Der Traum vom Landleben - Immer mehr Menschen zieht es ins Grüne. Studien zeigen, dass bereits vor der Corona-Pandemie mehr als jeder dritte Deutsche sich wünschte, auf dem Land zu wohnen. Auch seit einigen Jahren ziehen deutlich mehr Menschen als früher von der Stadt aufs Land.
In diesem Umfeld rücken Resthöfe – ehemalige Bauernhöfe mit Wohnhaus und Wirtschaftsbauten – zunehmend in den Fokus. Sie bieten, nach Aufgabe der Landwirtschaft, vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für alle, die Stadthektik gegen Natur und Raum tauschen möchten.
Historische Substanz und große Freiräume
Ein Resthof besteht in der Regel aus dem alten Bauernhaus plus mehreren Nebengebäuden wie Scheunen und Stallungen. Oft liegen diese Anwesen auf sehr großen Grundstücken (manche über mehrere Tausend Quadratmeter), die Platz für Gärten, Außenanlagen und sogar Tierhaltung bieten. Dieses Ensemble aus historischen Gebäuden und Außenräumen schafft eine einzigartige Atmosphäre: Das alte Fachwerkhaus kann zum großzügigen Familienheim umgebaut werden, während Scheunen und Ställe heute Raum für neue Ideen bieten (etwa Hobbywerkstätten, Ateliers oder Ferienwohnungen). In seiner Mischung aus Tradition und Gestaltungsspielraum lädt ein Resthof dazu ein, Geschichte zu erhalten und eigene Wohnträume zu verwirklichen.
Raum für die ganze Familie
Gerade Familien schätzen den Platz eines Resthofs. Kinder finden überall Wiesen zum Spielen, Entdeckungen in den alten Scheunen und Auslauf für Haustiere – Freiheiten, wie sie innerorts kaum möglich sind. Untersuchungen bestätigen, dass Kinder auf dem Land häufig gesundheitliche Vorteile genießen: In einer Helmholtz-Studie wurden Kinder, die viel Zeit im Kuhstall verbringen oder Rohmilch trinken, seltener krank und litten deutlich weniger an Allergien. Zudem fördert die naturnahe Umgebung die Entwicklung des Umweltbewusstseins bei den Jüngsten. Eltern wiederum nutzen das weite Grundstück für Hobbygärten, Selbstversorgung oder Platz für ein Homeoffice. Insgesamt bietet das Landleben auf einem Resthof somit einen Rahmen, in dem Familie, Freizeit und Lernen im Grünen harmonisch zusammenfinden.
Kreatives Arbeiten und Homeoffice auf dem Land
Auch für Kreative, Freiberufler und Heimarbeiter bietet ein Resthof ideale Bedingungen. Die ruhige Umgebung fördert die Konzentration und inspiriert zu neuen Ideen. Viele ehemalige Wirtschaftsgebäude lassen sich zu Ateliers, Werkstätten oder Büroräumen umbauen. Dabei spielt das Thema digitales Arbeiten eine große Rolle: Besonders Bauinteressenten achten heute auf eine gute Internetanbindung. Das Berlin-Institut berichtet, dass schnelle Online-Verbindungen und Homeoffice-Möglichkeiten für viele Städter beim Umzug aufs Land entscheidende Faktoren sind. Ein Resthof kann so Wohnen und Arbeiten perfekt verbinden – sei es durch einen fest eingebauten Arbeitsplatz im Haupthaus oder einen separaten Business-Trakt im umgebauten Stall.
Zukunftschance für Unternehmer und Investoren
Resthöfe bergen auch für Gewerbetreibende und Investoren Potenzial. Typische Geschäftsmodelle sind Ferienwohnungen auf dem Anwesen, Seminarangebote oder Veranstaltungsflächen (z. B. für Hochzeiten). Die Nachfrage nach authentischem Landurlaub ist hoch: So stiegen die Übernachtungen in Ferienwohnungen und -häusern in Deutschland 2023 um 23,6 % gegenüber 2019, und über 95 % dieser Unterkünfte haben weniger als zehn Betten (oft Privatvermietungen auf alten Bauernhöfen). Wer einen Resthof bewohnt, kann selbst von diesem Trend profitieren. Oft lassen sich alte Ställe in gemütliche Gästezimmer umbauen und alte Scheunen zu Festhallen, Seminarräumen oder Wellnessbereichen. Die Kombination aus ländlichem Ambiente und modernen Annehmlichkeiten macht solche Angebote für Urlauber wie Einheimische attraktiv und eröffnet Einkommensmöglichkeiten abseits klassischer Landwirtschaft.
Renovierungsaufwand und Herausforderungen
Die großen Chancen eines Resthofs gehen aber mit einigen Herausforderungen einher. Viele dieser Altbauten sind sanierungsbedürftig: Sie wurden oft jahrzehntelang wenig modernisiert. Fachleute weisen darauf hin, dass fast alle Bestandsimmobilien im ländlichen Raum – dazu gehören auch Resthöfe – umfangreich renoviert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden müssen. Dabei können Kosten schnell höher ausfallen als bei einem Neubau. Hinzu kommt, dass Resthöfe häufig abseits liegen: Eine gute Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten oder ärztliche Versorgung können weiter entfernt sein. Diese Punkte sollten daher realistisch in die Planung einfließen.
Checkliste: Vor dem Resthof-Kauf
- Baulicher Zustand: Lassen Sie Dächer, Fassaden, Fundamente und Haustechnik (Heizung, Elektro, Leitungen) fachgerecht prüfen. Bei alten Bauernhäusern fehlen oft aktuelle Unterlagen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen: Erkundigen Sie sich nach Denkmalschutzauflagen und Nutzungsänderungen (z.B. wenn Sie Landwirtschaft aufgeben oder in Ferienwohnungen umwandeln wollen). Holen Sie eventuelle Genehmigungen frühzeitig ein.
- Infrastruktur: Prüfen Sie Anbindung (Straßen, öffentlicher Nahverkehr) und Versorgung (Strom, Breitband-Internet, Supermarkt, Schule/Kindergarten). In manchen Regionen gibt es Förderprogramme für Glasfaser oder Dorfentwicklung.
- Finanzielle Planung: Kalkulieren Sie nicht nur Kaufpreis, sondern vor allem Umbau- und Renovierungskosten realistisch. Berücksichtigen Sie auch laufende Kosten (z.B. Energiekosten für große Gebäude). Suchen Sie nach Fördermitteln (z.B. KfW-Effizienzhaus, Agrar-Förderprogramme) und erstellen Sie einen soliden Finanzierungsplan.
Finanzierung: Spezialisten zu Rate ziehen
Die Baufinanzierung eines Resthofs kann sich schwierig gestalten. Praxiserfahrungen zeigen, dass viele Banken klassischer Anbieter gewöhnlich keine Finanzierung für Bauern- oder Resthöfe anbieten. Insbesondere bei entlegenen Objekten – außerhalb geschlossener Ortschaften – schätzen Kreditinstitute das Risiko als hoch ein. Sie begründen das mit einer schwer einschätzbaren Wiederverwertbarkeit im Falle eines Verkaufs.
Tipp: Ziehen Sie frühzeitig einen auf Landimmobilien spezialisierten Finanzberater hinzu. Er kann Ihnen helfen, maßgeschneiderte Lösungen zu finden und eventuell genossenschaftliche Banken oder Förderkredite (z.B. der Landwirtschaftsbanken) zu nutzen. Wichtig ist auch, umfassende Objektunterlagen parat zu haben (Grundriss, Baugutachten, Fotos von bestehenden Schäden), um die Finanzierung zu sichern
Landleben und neue Lebensqualität
Trotz dieser Hürden überwiegt für viele der Wunsch nach dem eigenen Leben im Grünen. Tatsächlich ist „Landlust“ populärer denn je. Ein Resthof bietet dabei eine Atmosphäre, die es in modernen Neubauvierteln kaum gibt: historische Bausubstanz gepaart mit modernen Wohnkomfort und dem großen Garten drumherum. Wer hier einzieht, kann auf ruhige Nachbarn zählen (Tiere und Felder anstatt Parkplatzlärm) und hat Platz für Großeltern, (Enkel-)Kinder, Hobbys und Eigenanbau gleichermaßen. So entsteht ein neues Miteinander von Wohnen, Arbeiten und Freizeit im Einklang mit der Natur. Für viele Käufer ist ein Resthof eben mehr als ein Hauskauf – es ist die Investition in einen entschleunigten Lebensstil mit hoher Lebensqualität.
Ihr Weg zum Resthof-Traum
Wenn Sie den Schritt wagen, legen Sie den Grundstein für ein neues Kapitel: Planen Sie realistisch, arbeiten Sie mit Fachleuten (Architekten, Handwerkern, Finanzberatern) und bleiben Sie geduldig. Mit der richtigen Vorbereitung und einer Prise Enthusiasmus kann ein Resthof schnell zum geliebten Zuhause werden – fernab vom Trubel der Großstadt, aber mit allen Annehmlichkeiten des modernen Lebens. So wird der Traum vom Leben auf dem Land wahr, der viele Menschen motiviert: nachhaltig wohnen, Familie und Arbeit vereinen und im historischen Ambiente frische Energie tanken.
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