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Die Vermarktungsdauer von Immobilien: Einflussfaktoren und Strategien für einen erfolgreichen Verkauf

Die Vermarktungsdauer einer Immobilie ist ein entscheidender Faktor im Verkaufsprozess, der sowohl den erzielten Preis als auch die Zufriedenheit aller Beteiligten maßgeblich beeinflusst. In der aktuellen Marktlage zeigt sich, dass die durchschnittliche Zeitspanne von der Entscheidung zum Verkauf bis zur notariellen Beurkundung stark variiert.

 

Aktuelle Vermarktungsdauer: Ein Überblick (Frühjahr 2025)

Die durchschnittliche Vermarktungsdauer für Kaufimmobilien in Deutschland ist im Frühjahr 2025 um rund 30 Tage gesunken und liegt aktuell bei etwa 70 bis 80 Tagen, nachdem sie im Vorjahr noch deutlich höher war. In Metropolen wie Hamburg und München werden Kaufimmobilien aktuell noch schneller verkauft: In München ist die Vermarktungsdauer um 15,5 Tage, in Hamburg um 7 Tage zum Vorjahr gesunken. Mietobjekte finden ebenfalls schneller neue Mieter: Bundesweit liegt die durchschnittliche Vermarktungsdauer für Mietwohnungen bei rund 19 Tagen in Hamburg und 17,7 Tagen in München. In Magdeburg beträgt die Vermarktungsdauer für Verkaufsobjekte aktuell rund 101 Tage, liegt damit aber weiterhin leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt. Die Angebotsmenge an Kaufimmobilien ist bundesweit um etwa 3 % gesunken, was auf eine höhere Nachfrage und schnellere Abschlüsse hindeutet. Insgesamt zeigt sich 2025 ein Trend zu schnelleren Verkaufsprozessen, besonders in den großen Städten und Ballungsräumen. Die Vermarktungsdauer war in den Jahren 2023 und 2024 aufgrund gestiegener Zinsen und Marktunsicherheit zeitweise deutlich höher, hat sich aber 2025 durch Preisanpassungen und eine leichte Markterholung wieder verkürzt.

 

Vermarktungsdauer in ländlichen Regionen und für spezielle Objekte

Während Einfamilienhäuser in Ballungsgebieten durchschnittlich 4,8 Monate auf dem Markt sind, benötigen vergleichbare Objekte in ländlichen Regionen mit 5,5 Monaten merklich länger für einen erfolgreichen Verkauf. In ländlichen Regionen beträgt die durchschnittliche Vermarktungsdauer für Einfamilienhäuser etwa 5,5 Monate (5 Monate und 15 Tage). Eigentumswohnungen in ländlichen Regionen benötigen im Schnitt rund 6,1 Monate bis zum Verkauf, während es in Städten etwa 5,4 Monate sind. Mehrfamilienhäuser in ländlichen Regionen haben eine noch längere Vermarktungsdauer von durchschnittlich 7,7 Monaten, das sind etwa 30 % länger als in Städten.

Die Nachfrage nach historischen oder ländlichen Immobilien ist stark abhängig von der Infrastruktur und Attraktivität der Region. In Regionen ohne gute Anbindung oder mit stagnierender Nachfrage verlängert sich die Vermarktungsdauer zusätzlich. Gut erhaltene, charaktervolle historische Immobilien in gefragten ländlichen Lagen können hingegen von einer stabilen Nachfrage profitieren und sich schneller verkaufen, wenn sie modernisiert und energetisch attraktiv sind. Insgesamt ist die Vermarktungsdauer für ländliche und/oder historische Immobilien im Vergleich zu urbanen, modernen Objekten deutlich länger und kann im ungünstigen Fall ein Jahr oder mehr betragen.

 

Einflussfaktoren auf die Vermarktungsdauer: Preisgestaltung und Zustand

Ein besonders wichtiger Aspekt ist der Zusammenhang zwischen Preisgestaltung und Vermarktungsdauer. Studien belegen, wie sensibel der Markt auf die initiale Preissetzung reagiert. Eine überhöhte Preisgestaltung verlängert nicht nur die Vermarktungsdauer, sondern kann auch den letztendlich erzielten Verkaufspreis negativ beeinflussen. Empirische Daten zeigen, dass bei einem 20%igen Preisaufschlag im Durchschnitt nur 85% des tatsächlichen Marktwertes realisiert werden. Im Gegensatz dazu kann eine strategisch kluge, leicht unter dem Marktwert liegende Preissetzung überraschende Resultate erzielen. Historische oder sanierungsbedürftige Objekte auf dem Land können deutlich länger am Markt bleiben, oft über 12 Monate, besonders wenn Modernisierungsbedarf oder eine schlechte Energieeffizienz besteht.

 

Handlungsempfehlungen für Verkäufer

Für Immobilienverkäufer und -makler ergibt sich aus diesen Erkenntnissen eine klare Handlungsempfehlung: Eine realistische, marktorientierte Preisgestaltung von Beginn an ist der Schlüssel zu einer optimalen Vermarktungsdauer und einem maximalen Verkaufserlös.

 

Fazit

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Vermarktungsdauer einer Immobilie ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren darstellt. Eine professionelle Herangehensweise, die Marktkenntnis, realistische Preisgestaltung und effektive Vermarktungsstrategien kombiniert, kann den Verkaufsprozess erheblich beschleunigen und optimieren. In der sich ständig wandelnden Immobilienlandschaft bleibt es eine Herausforderung, diese Faktoren stets im Auge zu behalten und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. In ländlichen Regionen bleibt die Vermarktungsdauer für Kaufobjekte weiterhin länger als in den Großstädten.