Gebäudeenergiegesetz 2024: Was Eigentümer jetzt wissen sollten

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – auch bekannt als Heizungsgesetz – wurde kürzlich im Bundestag verabschiedet und wird ab 2024 in Kraft treten. Doch trotz dieser wichtigen gesetzlichen Änderung herrscht unter vielen Immobilieneigentümern immer noch große Unsicherheit. Lange Zeit wurde das Gesetz von der Opposition kritisiert. In diesem Artikel bieten wir Ihnen einen Überblick darüber, was das neue Gesetz für Sie als Immobilieneigentümer bedeutet und wie Sie sich darauf vorbereiten können

Was ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG)?

Das Gebäudeenergiegesetz, umgangssprachlich auch als Heizungsgesetz bezeichnet, legt fest, dass ab 2024 nur noch Heizanlagen installiert werden dürfen, die über einen längeren Zeitraum hinweg sicherstellen können, dass mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien genutzt werden. Dieser Schritt ist Teil der Bemühungen der Bundesregierung, das Heizen in Deutschland effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Wann wurde das Heizungsgesetz beschlossen?

Am 8. September 2023 hat der Bundestag das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beschlossen. Mit 399 Stimmen dafür, 275 dagegen und 54 Enthaltungen wurde der Entwurf verabschiedet. An dem Gesetzestext wurden keine weiteren Änderungen vorgenommen, und es wird ab dem 1. Januar 2024 in seiner aktuellen Form wirksam.

Wann tritt das Heizungsgesetz in Deutschland in Kraft?

Ab dem 1. Januar 2024 müssen alle neu installierten Heizungsanlagen in Neubauten und Bestandsimmobilien, sowohl Wohn- als auch Nichtwohngebäude, sicherstellen, dass mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien genutzt werden. Bestehende Heizsysteme bleiben von diesem Gesetz unberührt und dürfen weiterhin betrieben werden. Reparaturen an alten Systemen, die die neuen Anforderungen nicht erfüllen, sind ebenfalls erlaubt.

Die Ausnahmen und die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung

Die Vorschriften des GEG gelten zunächst nur für Neubauten ab dem Jahr 2024. Hier werden bereits vermehrt umweltfreundliche Lösungen wie Wärmepumpen eingesetzt, die die Anforderungen des Gesetzes erfüllen. Für bestehende Gebäude wird die Umstellung auf umweltfreundlichere Heizsysteme von der verpflichtenden und flächendeckenden kommunalen Wärmeplanung abhängen.

In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern wird diese Planung ab 2026 verfügbar sein, während sie für die übrigen Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern ab 2028 eingeführt wird. Hierbei geht es darum, die beste Lösung für die jeweilige Region zu finden, sei es ein Nah- oder Fernwärmenetz, elektrische Lösungen wie Wärmepumpen oder die Umstellung auf ein Gas- oder Wasserstoffnetz.

Die Bundesländer und Kommunen sind aufgefordert, konkrete Pläne zur umweltfreundlichen Umgestaltung ihrer Heizinfrastruktur vorzulegen, damit Hausbesitzer gut informierte Entscheidungen treffen können.

Welche Optionen haben Eigentümer für ihre Heizung ab 2024?

Das Gebäudeenergiegesetz schreibt nicht vor, dass Eigentümer ihre bestehenden Heizungen sofort ersetzen müssen. Solange Ihre Heizanlage ordnungsgemäß funktioniert, sind Sie auch nach 2024 nicht verpflichtet, aktiv zu handeln. Selbst im Falle von Reparaturen können Sie weiterhin die bestehende Heizung instand setzen.

Allerdings müssen neu installierte Heizungsanlagen ab 2024 sicherstellen, dass mindestens 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien stammen. Es gibt viele Alternativen zu Öl- und Gasheizungen, die diese Anforderungen erfüllen, darunter:

- Anschluss an ein Wärmenetz

- Elektrische Wärmepumpen

- Heizen per Stromdirektheizung

- Kombination aus Erneuerbaren-Heizung und Gas- oder Ölheizung

- Heizen auf Basis von Solarthermie

- Heizen per Biomasseheizung

- Eine „H2-Ready“-Gasheizung

(Eine "H2-Ready"-Gasheizung ist eine spezielle Art von Gasheizung, die so konzipiert ist, dass sie in Zukunft auf Wasserstoff (H2) umgerüstet werden kann. Wasserstoff gilt als eine vielversprechende und umweltfreundliche Energiequelle, da bei seiner Verbrennung lediglich Wasser entsteht, was keine CO2-Emissionen bedeutet.)

Für bestehende Gebäude stehen zusätzliche Optionen zur Verfügung:

- Hackschnitzelheizung

- Scheitholz-Holzvergaserkessel

- Kamin-Kachelofen

- Pelletheizung

- Gasheizungen (mindestens zu 65 Prozent Biomethan, biogenes Flüssiggas oder Wasserstoff)

Welche Heizungen sind ab 2024 noch erlaubt?

Die Zukunft konventioneller Heizsysteme, die auf fossilen Brennstoffen basieren, sieht in Deutschland nicht rosig aus. Obwohl ein generelles Verbot von Öl- und Gasheizungen aufgehoben wurde, müssen ab 2024 neu installierte Heizungen zu 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen.

Die Umstellung wird jedoch schrittweise erfolgen. Gasheizungen, die für eine spätere Umrüstung auf Wasserstoff geeignet sind, dürfen installiert werden, sofern keine kommunale Wärmeplanung existiert. Falls keine Wasserstofflösung vorgesehen ist, müssen schrittweise klimaneutrale Gase wie Biomethan beimischen werden.

Ab 2029 müssen 15 Prozent klimaneutrale Gase genutzt werden, ab 2035 sind es 30 Prozent und ab 2040 sogar 60 Prozent. Dieser Nachweis kann durch Herkunftsnachweise oder Zertifikate beim Versorger erbracht werden oder durch die Umrüstung der Heizung selbst.

Fazit: Die Zukunft der Heizsysteme in Deutschland

Das Gebäudeenergiegesetz bringt enorme Veränderungen für Immobilieneigentümer mit sich. Obwohl bestehende Heizsysteme vorerst nicht betroffen sind, müssen neu installierte Anlagen ab 2024 die Anforderungen an erneuerbare Energien erfüllen. Es gibt verschiedene Optionen, um diese Anforderungen zu erfüllen, und die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen und regionalen Gegebenheiten ab.

Es ist anzuraten, sich frühzeitig über die Möglichkeiten zur Umstellung zu informieren und in Zukunft auf umweltfreundlichere Heizlösungen umzusteigen, um den Anforderungen des Gesetzes gerecht zu werden. Beachten Sie auch die kommunale Wärmeplanung in Ihrer Region, um die beste Lösung für Ihr Gebäude zu finden.

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