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Mar

Gründüngung im Garten - eine Wellnesskur für Ihre Beete

 

Wenn Sie ab und zu einen Saatgutkatalog geschickt bekommen, haben Sie bestimmt schon festgestellt, dass auf einer oder mehreren Seiten Gründünger angepriesen werden. Inkarnatklee, Buchweizen,  und sonstige überzeugen Hobbygärtner durch eine Fülle positiver Eigenschaften. Sie fungieren zum Beispiel als Insektenweide, können, wenn sie blühen, geschnitten werden, eignen sich zum Mulchen und bringen neue Energie in Ihre Fruchtfolge. Im folgenden Ratgeber lesen Sie ausführliche Informationen und Tipps zum Thema Gründüngung.

 

Erklärung des Begriffes Gründüngung

Gründüngung ist ein wertvolles Geschenk für Ihren Boden und die Bodenlebewesen. Als Gründüngung wird der Anbau von bestimmten Gewächsen als Vor-, Zwischen- oder Nachkultur bezeichnet. Gründüngung ist Ihnen für Beete, die gerade freigeworden oder für Flächen, auf denen Sie für mehrere Monate keinen Gemüseanbau planen, zu empfehlen.

 

Vorteile von Gründüngung

Durch den Anbau sogenannter Gründüngerpflanzen liefern Sie den Bodenlebewesen ausreichend Nahrung, erhalten die Struktur des Bodens und schützen die darin enthaltenen Nährstoffe davor, ausgewaschen zu werden. Die im Gründünger enthaltenen wertvollen Nährstoffe werden von den Bodenlebewesen voll verfügbar gemacht und sind auch für Ihre anschließend angebauten Gemüsepflanzen voll verfügbar. Die Wurzeln der Gründüngerpflanzen lockern zudem den Boden auf und Unkraut wird von Ihren Beeten ferngehalten.Gruenduengung erleichtert Ihnen die Bodenpflege enorm. Gruenduengerpflanzen werden von Ihnen nicht geerntet, sondern Sie maehen Sie ab und arbeiten Sie in die Erde ein.

 

Zu welchem Zeitpunkt sollten Sie eine Gründüngung vornehmen?

Je nachdem, für welche Art Gründüngerpflanze Sie sich entscheiden, können Sie Gründünger kontinuierlich vom März bis Oktober auf Ihren Beeten aussäen. Vor der Aussaat müssen Sie sämtliches Unkraut auf dem Beet entfernen.

Besonders vorteilhaft ist die Gründüngung im Winter. Falls Ihre Beete über den Winter brachliegen, sind sie hilflos verschiedenen Witterungen und Wind ausgeliefert. Ihre Gründüngerpflanzen bilden einen dichten Teppich, halten dadurch die Erde feucht und bieten Schutz vor Erosion. Eine Besonderheit unter den zahlreichen Gründüngerpflanzen sind Leguminosen. Stellvertretend dafür sollen Ihnen Lupinen und Klee genannt werden. Sie besitzen die Fähigkeit, mit Ihren Wurzelknollen Stickstoff aus der Luft aufzunehmen, zu binden und ihn anschließend in Nitrat umzuwandeln. Deshalb müssen Sie keinen Pflanzendünger kaufen. Phacelia und  Tagetes ziehen mit den Ausscheidungen ihrer Wurzeln schädliche Nematoden (Fadenwürmer) im Erdreich an und töten sie ab.

 

Welche Gründüngerpflanzen sind winterhart?

Unter den zahlreichen Gründüngerpflanzen gibt es etliche Arten, denen Frost nichts anhaben kann. Winterwicke und Winterroggen zum Beispiel können Sie sogar noch im Spätherbst auf freien Beeten aussäen. Gründüngerpflanzen müssen Sie nicht gleichzeitig auf allen freien Beeten säen, sondern Sie können ihn auf jedem Beet nacheinander zur Aussaat bringen.

Um Gründüngung auszubringen, setzen Sie, falls vorhanden einen Streuwagen ein oder verstreuen Ihr Saatgut gleichmäßig und breitwürfig. Bei Trockenheit muss der Boden feucht gehalten werden, damit die Samen keimen können.

 

Wie lange bleiben Wintergründüngepflanzen auf Ihren Beeten stehen?

Gründüngerpflanzen, die Sie im Herbst zur Aussaat gebracht haben, lassen Sie bis zum Frühling auf Ihren Beeten stehen. Im Frühjahr mähen Sie die Pflanzen ab und arbeiten Sie in den Boden ein oder verwenden Sie zum Mulchen.

 

Drei bewährte Gründüngerpflanzen vorgestellt

Jede Pflanze hat spezifische Stärken. Nachfolgend werden Ihnen drei beliebte Arten Gründüngerpflanzen vorgestellt.

1. Lupinen

Die wunderschönen Lupinen sind genau genommen mit Bohnen und Erbsen verwandt. Wie alle Hülsenfrüchte leben sie mit den Knollenbakterien an ihren Wurzeln harmonisch in Symbiose. Deshalb sind sie dazu in der Lage, Stickstoff aus der Luft herauszufiltern, zu binden und für andere Pflanzen verfügbar zu machen.

Egal, für welche Lupinenart Sie sich entscheiden: Alle Arten bilden zügig eine starke Hauptwurzel. Diese mit Bakterien besetzten Wurzeln können bis zu 200 Zentimeter tief in den Boden reichen. Der reichlich aus der Luft aufgenommene Stickstoff dient nicht nur dem Wachstum der Lupinen, sondern wird auch großzügig an sonstige Pflanzen verteilt. Besonders gut auf sandigen, mageren Böden gedeiht die gelbe Lupine.

Ihre tiefe Wurzel lockert den Boden auf und es entstehen kleine Tunnel, die den Wasser- und Lufthaushalt im Erdreich optimieren.

 

2. Phacelia

Diese Gründüngerpflanze trägt berechtigt den Beinamen Bienenfreundin. Diese herrlich lila blühende Gründüngerpflanze ist besonders bei Biogärtnern enorm beliebt. Die Phacelia ist eine anspruchslose Pflanze. Sie verträgt auch Trockenheit und ihre Pfahlwurzeln besitzen die Fähigkeit, fast alle Böden zu durchdringen. Die feinen Samen dieser Gründüngerpflanze dürfen Sie bereits sehr früh aussäen. Wiederholungsaussaaten mit Phacelia sind mehrmals im Jahr möglich. Diese Pflanze ist Ihnen auch zu empfehlen, wenn Sie Gründüngung auf kleinen Flächen ausbringen möchten.

Die Bienenfreundin duftet sehr intensiv und erfreut mit einer langen Blütezeit. Der intensive Duft zieht Bienen, Falter und weitere Insekten wie ein Magnet an. Wenn Sie Phacelia gepflanzt haben, können Sie Wolken von Schwebfliegen über Ihren Gründüngerpflanzen beobachten. Diese nützlichen Insekten vertilgen ganze Armeen Blattläuse in Ihrem Garten.

Die von zahlreichen Nutzinsekten begehrte Pflanze bildet einen gefiederten, feinen Teppich und beschattet Ihren Boden. Diese Pflanze ist zudem ein guter Taufänger und sie verteilt Regenwasser durch ihre geteilten Blätter gleichmäßig.

Nachdem Ausblühen müssen Sie Phacelia schnellstmöglich abmähen, um die Bildung von Samen und ein unkontrolliertes Ausbreiten in Ihrem garten zu verhindern. Die Blätter und Stängel können sie als dicke Mulchschicht auf Ihren Beeten liegen lassen.

 

3. Gelbsenf

Eine nahezu perfekte Gründüngerpflanze ist der Gelbsenf. Gelbsenf ist leicht zu säen und lässt sich einfach handhaben. Ein weiterer Vorteil dieser Pflanze ist, dass wenn er nicht geblüht hat, keine Stängel auf Ihrer Anbaufläche zurückbleiben, die Sie klein hacken müssen. Auf Ihren Beeten bildet Gelbsenf Miniwälder. Der Boden unter den Pflanzen ist feucht und schattig. Weil er den Boden hervorragend regeneriert, sollte diese Gründüngerpflanze in Ihrem Garten nicht fehlen.

Gelbsenf besitzt allerdings einen Nachteil. Wie Kohlgewächse gehört diese Pflanze zur Familie der Kreuzblütler. Bevor Sie eine Pflanze aus dieser Familie auf Ihrem Beet wiederanbauen können, müssen Sie mindestens 5, besser sogar 6 Jahre warten. Nur dann können Sie das Auftreten hartnäckiger Pflanzenkrankheiten vermeiden.

Gelbsenf ist die ideale Gründüngerpflanze für Sie, wenn Sie in Ihrem Garten keine Kohl- und Kreuzblütlergewächse anbauen. Er verbessert und pflegt Ihren Boden stark, unterdrückt das Auftreten spezifischer Schädlinge zum Beispiel von Kartoffelnematoden und stimuliert die nützlichen Bodenlebewesen. Diese wertvolle Pflanze hält den Boden und Ihre Gartenpflanzen gesund.

Im Winter liefert Ihnen Gelbsenf wertvolle frische Vitamine. Ernten Sie mehrere dieser milden und zarten Senfpflanzen und verwenden Sie das Kraut zum Beispiel bei der Zubereitung von Salaten.

 

Bauen Sie Gründüngung gezielt in Ihre Fruchtfolgeplanung ein

Spezifisch bei Kreuzblütlern und Kreuzblütlern müssen Sie zwingend darauf achten, dass Ihre Gründüngerpflanzen nicht mit anderen Pflanzen aus diesen Familien kultiviert werden. Falls Sie unkomplizierte, mit allen Pflanzen verträgliche Gründüngerpflanzen suchen, können Ihnen unter anderem Buchweizen, Tagetes und Phacelia empfohlen werden. Wenn Sie die Anbauplanung für das nächste Gartenjahr machen, sollten Sie Gründüngung unbedingt einbeziehen und beim Samenkauf ein paar Gründüngersamen mitbestellen

Damit Ihre Gemüsepflanzen und Blumen optimal von der Gründüngung profitieren, sollten Sie die Gründüngerpflanzen mehrere Wochen vor der Aussaat Ihrer Gemüsepflanzen abmähen und in den Boden einarbeiten.

 

Fazit

Mit einer Gründüngung bekommen Sie auch über den Winter Ihre Anbauflächen völlig ohne Kunstdünger wieder gesund und fruchtbar. Unter der kontinuierlich bedeckten Beetfläche transportieren Regenwürmer und die tiefen Wurzeln einiger Gründüngerpflanzen aus den unteren Bodenschichten in obere Bodenschichten, wo Ihre Gemüsepflanzen mehrheitlich ihre Wurzeln ausbilden.