Holzschutz: Traditionelle und moderne Methoden im Einklang mit Mensch und Umwelt
Holz ist ein vielseitiger, nachhaltiger Baustoff mit zahlreichen positiven Eigenschaften. Es bietet hohe Druckfestigkeit, Elastizität und sorgt für ein angenehmes Wohnklima. Trotz seiner Langlebigkeit ist Holz anfällig für Schäden durch Organismen wie Pilze und Insekten. Um diese Schäden zu verhindern, wurden im Laufe der Zeit verschiedene Holzschutzmethoden entwickelt
Holzschädlinge und ihre Auswirkungen
Tierische Schädlinge
Zu den häufigsten Holzschädlingen in Mitteleuropa zählen Nagekäfer, Holzböcke und Splintholzkäfer. Diese Insekten können erhebliche Schäden verursachen, oft unbemerkt bis zur fortgeschrittenen Zerstörung des Holzes.
Pilzbefall
Feuchtigkeit begünstigt die Bildung von Pilzen, die in zwei Kategorien unterteilt werden:
- - Holzverfärbende Pilze (harmlos)
- - Holzzerstörende Pilze (gefährlich)
Besonders gefährlich ist der echte Hausschwamm, der sogar trockene Gebäudeteile befallen kann
Konventionelle Holzschutzmittel
Herkömmliche Holzschutzmittel enthalten oft Biozide, die tief ins Holz eindringen und gezielt gegen Schädlinge wirken. Diese Mittel werden in vier Kategorien eingeteilt:
- Wasserlösliche Mittel auf Salzbasis
- Mittel mit wasseremulgierenden Substanzen
- Holzschutzmittel auf Basis von Steinkohleteerölen
- Lösemittelhaltige Holzschutzmittel
Risiken konventioneller Holzschutzmittel
Biozidhaltige Holzschutzmittel können für Menschen, Tiere und die Umwelt schädlich sein. Mögliche Auswirkungen umfassen:
- Schädigung des Nervensystems
- Allergien und Hautreaktionen
- Störung des Hormongleichgewichts
- Potenziell krebserregende Wirkung
Alternative Holzschutzmethoden
Das Umweltbundesamt empfiehlt, auf chemische Holzschutzmittel zu verzichten und stattdessen alternative Methoden zu nutzen:
Konstruktiver Holzschutz
Durch die richtige Auswahl des Holzes und bauliche Maßnahmen kann der Schutz ohne Chemikalien verbessert werden. Beispiele sind:
- Verwendung von Dachüberständen
- Erhöhte Sockel für Holzkonstruktionen
- Ausreichende Belüftung von Holzverkleidunge
Heißluftbehandlung
Eine giftfreie Alternative, bei der das Holz auf 60-70°C erhitzt wird, um Schädlinge abzutöten. Schädlinge die sich auf der Oberfläche aber auch im Inneren des Holzes befinden, sterben hierbei ab, da die Körpereiweiße ab ca. 55 Grad Celcius zu stocken beginnen. Diese Art der Behandlung wird oft bei nicht ausgebauten Gebäuden wie auch Dachstühlen verwendet. Auch umständlich erreichbare Bauteile können auf diese Weise gut behandelt werden. Ein weiterer Positiver Aspekt ist, dass Gebäude nach Anwendung dieser Methode direkt wieder bewohnbar sind.
Holzmodifikation
Verfahren, die Holz unempfindlicher gegenüber Feuchtigkeit, Verschleiß und Schädlingen machen.
Traditionelle Holzschutzmethoden
Viele traditionelle Methoden sind auch heute noch anwendbar und effektiv:
Natürliche Öle und Wachse
- Leinöl: Dringt tief in das Holz ein und bildet eine wasserabweisende Schicht.
- Bienenwachs: Bildet eine wasserabweisende Schicht und verleiht dem Holz einen schönen Glanz.
- Holzteer. Insbesondere Kiefernholzteer ist ein traditionelles Schutzmittel, das seit Jahrhunderten verwendet wird.
Natürliche Holzauswahl
Die Verwendung von von Natur aus dauerhaften Holzarten wie Eiche, Lärche oder Robinie für den Außenbereich.
Rolle natürlicher Öle und Fette
Natürliche Öle und Fette spielen eine wichtige Rolle bei der umweltfreundlichen Holzschutzbehandlung:
Sie bilden eine schützende, wasserabweisende Schicht
Sie nähren das Holz und erhalten seine natürliche Struktur
Sie sind biologisch abbaubar und frei von schädlichen Ausdünstungen
Beispiele:
Leinöl
Tungöl
Kokosöl (mit antimikrobiellen Eigenschaften)
Fazit
Die Verwendung biozidfreier Holzschutzmittel in Kombination mit konstruktivem Holzschutz und traditionellen Methoden bietet eine umweltfreundliche und gesundheitsschonende Alternative zu herkömmlichen chemischen Methoden. Bei der Auswahl von Holzschutzmitteln sollte man stets auf die Inhaltsstoffe achten, um sowohl das Holz als auch die eigene Gesundheit und die Umwelt zu schützen.