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Oct

Scheune in ein Wohnhaus umbauen: Tipps und Tricks für Ihr Traumprojekt

Scheunen haben eine ganz besondere Ästhetik und strahlen rustikalen Charme aus. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen von der Idee fasziniert sind, eine Scheune in ein gemütliches Wohnhaus umzuwandeln. Doch bevor Sie sich auf dieses Abenteuer einlassen, sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über die Voraussetzungen, Herausforderungen und Kosten, die beim Umbau einer Scheune zum Wohnhaus auf Sie zukommen.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung

Bevor Sie sich voller Tatendrang in die Umwandlung Ihrer Scheune stürzen, gibt es drei entscheidende Fragen, die Sie klären sollten. Diese könnten über Erfolg oder Misserfolg Ihres Projekts entscheiden.

  1. Erlaubnis zur Umnutzung: Bevor Sie eine Scheune in ein Wohnhaus umwandeln dürfen, müssen Sie sich beim örtlichen Bauamt erkundigen, ob eine solche Umnutzung möglich ist. Scheunen auf freiem Feld werden in den meisten Fällen nicht zur Wohnnutzung zugelassen. Die Chancen auf Genehmigung steigen, wenn die Scheune sich in einem Hofkomplex oder in der Nähe anderer Wohnhäuser befindet. Ein Blick in den Bebauungsplan gibt weitere Aufschlüsse: Steht die Scheune in einem reinen Gewerbegebiet, ist eine Umnutzung unwahrscheinlich. In Mischgebieten oder reinen Wohngebieten stehen die Chancen besser.

  2. Auflagen des Denkmalschutzamts: Auch sollten Sie das Denkmalschutzamt konsultieren, um festzustellen, welche Bestimmungen in Bezug auf die Bausubstanz gelten. Oft müssen die äußeren Wände und Außenbereiche denkmalgeschützten Anforderungen entsprechen, während der Innenraum mehr Spielraum bietet. Das Erhalten des ursprünglichen Scheunencharakters, wie alte Holzbalken oder Galerien, kann nicht nur gesetzlichen Bestimmungen, sondern auch der Ästhetik zugutekommen.

  3. Baugenehmigung: Wie bei jedem Neubau benötigen Sie auch für den Umbau einer Scheune eine Baugenehmigung. Diese sollte von einer qualifizierten Person, in der Regel Ihrem Architekten, bei der örtlichen Baubehörde beantragt werden.

Worauf ist beim Umbau der Scheune zu achten?

Der Umbau einer Scheune in ein Wohnhaus ist ein komplexes Vorhaben, das viele Herausforderungen mit sich bringt. Hier sind die fünf wichtigsten Aufgaben, die bei diesem Projekt oberste Priorität haben:

  1. Erschließen der Scheune: Um die Scheune als Wohnraum nutzen zu können, müssen alle notwendigen Anschlüsse wie Strom, Wasser, Abwasser, Telefon und Internet vorhanden sein. Gegebenenfalls müssen diese Anschlüsse erst verlegt werden.

  2. Entkernung: Bevor Sie mit dem Umbau beginnen, sollten Sie die Scheune auf Schäden und mögliche Ungeziefer überprüfen. Eine gründliche Entkernung ermöglicht es, potenzielle Probleme zu erkennen und zu planen, welche Teile des Gebäudes aufgearbeitet und wiederverwendet werden können.

  3. Lichtplanung: Da Scheunen oft über wenig natürliches Licht verfügen, müssen neue Fenster und Dachfenster installiert werden, um Tageslicht in den Innenraum zu bringen. Dies kann die Statik und das äußere Erscheinungsbild der Scheune beeinflussen, daher ist eine sorgfältige Planung erforderlich.

  4. Dachsanierung: Die Renovierung des Dachstuhls ist ein wichtiger Aspekt, da Brandschutz-, Schallschutz- und Isolierungsanforderungen erfüllt werden müssen. Je nach Zustand des Dachstuhls kann eine vollständige Neukonstruktion oder eine Verstärkung der bestehenden Struktur notwendig sein.

  5. Dämmung und Heizung: Die Dämmung und die Heizung sind entscheidende Faktoren bei der Sanierung einer Scheune. Die Umnutzung erfordert eine effektive Isolierung von Dach, Wänden und Böden, sowohl gegen Kälte als auch gegen Schall. In einigen Fällen kann aufgrund des Denkmalschutzes eine Innendämmung erforderlich sein. Deckenventilatoren können später helfen, die Wärme im offenen Wohnraum effizient zu verteilen.

Kosten und Fördermöglichkeiten für den Scheunenumbau

Die genauen Kosten für den Umbau einer Scheune hängen von vielen Faktoren ab, darunter der Zustand der Scheune vor der Renovierung, die Einhaltung von Bebauungsplänen und Denkmalschutzanforderungen, die Größe des Gebäudes, der Umfang Ihrer Eigenleistung und die gewünschte Ausstattung. Als groben Richtwert nennen Experten Kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, wobei in etwa die Hälfte auf Dämmung und Heizung entfällt.

Wenn Sie eine besonders energieeffiziente Scheune schaffen, können Sie einen Förderkredit bei der KfW-Bank beantragen. Der Kredit 261 der "Bundesförderung für effiziente Gebäude, Wohngebäude" ermöglicht einen maximalen Kreditbetrag von 150.000 Euro mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 15.000 Euro. Beachten Sie jedoch, dass strenge Voraussetzungen für diese Förderung gelten, daher ist eine frühzeitige Beratung durch einen Energieberater ratsam.

Insgesamt bietet die Umwandlung einer Scheune in ein Wohnhaus die Möglichkeit, ein einzigartiges und charaktervolles Zuhause zu schaffen. Mit der richtigen Planung, Expertenunterstützung und Geduld können Sie Ihren Traum vom Scheunenwohnhaus wahr werden lassen.