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Mar

Die Geschichte des Bauernhofs

oder das individuelle Eigenheim

Auf dem Immobilienmarkt finden Interessentinnen und Interessenten eine Vielzahl von Gebäudetypen. Eine ganz besondere und vor allem geschichtsträchtige Variante ist der Bauernhof. Ob Sie einen Bauernhof kaufen oder mieten, ist dabei Nebensache. Was wichtig ist: Bauernhöfe sind eine ganz besondere Form von Immobilien, die mit ihrem eigenen Charme, einem großen Platzangebot und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten glänzen.

Der bäuerliche Hof und wie er sich entwickelte

Bauernhöfe existieren bereits seit dem Mittelalter. Im Jahre 500 entstanden die ersten bäuerlichen Höfe. Sie wurden für die landwirtschaftliche Arbeit errichtet. In diesen Höfen wohnten die Besitzer und ihre Angestellten. Zugleich wurde auf dem Hof gearbeitet. Er war eine innovative Verbindung von Arbeit und Wohnen an einem Ort. Auf den mittelalterlichen Höfen wurde Gemüse angebaut, Vieh großgezogen und verkauft. Es war eine bunte Mischung aus täglichen Versorgungsgütern.

Ursprünglich wurden diese Güter größtenteils für den Eigenbedarf hergestellt. Erst im Laufe der Epochen produzierten die Höfe auch Güter, die ausschließlich zum Verkauf gedacht waren. Mit diesem Zuwachs an Produktion, wuchsen auch die Höfe. Es bedarf schlicht weg mehr Platz, um die geforderten Dienste zu erfüllen. Diese Entwicklung ist auch am Erscheinungsbild des Hofes zu sehen. Anfänglich bestand der bäuerliche Hof aus einem großen Raum. Hier wurde geschlafen, gekocht und das Vieh gezüchtet. Alles geschah unter einem Dach, dem Eindachhof.

Der Eindachhof

Dieser sogenannte Eindachhof besteht wortwörtlich aus einem Gebäude. Unter einem Dach sind die verschiedenen Bereiche des Lebens und Arbeitens untergebracht worden. Neben dem Wohnraum finden sich hier auch die Stallungen. Zu den typischen Varianten eines Eindachhauses zählt das Hallenhaus. Mit seiner hölzernen Innenkonstruktion und seiner Ständerbauweise ist es ein richtiger Zeitzeuge. Das Eindachhaus kann mit seiner Architektur punkten. Es gibt Varianten mit zwei, drei und sogar vier Ständern. Sie sind fest in einem Steinfundament verankert. Auf diese Weise ist das Holz vor Feuchtigkeit geschützt. Dieser Haustyp kann eine Länge bis zu 50 Meter und eine Breite bis zu 15 Metern aufweisen. Nicht nur seine Größe ist imposant, sondern auch das typische, große Einfahrtstor, sein Reetdach und die detaillierte Fachwerkbauweise.

 

Eindachhof im Schwarzwald

 

Der Mehrdachhof

Mit der zeitlichen Entwicklung und der gesteigerten Produktion, wurden die Bereiche jedoch getrennt. Es gab eine Entwicklung weg vom Eindachhaus und hin zum Mehrdachhof. In diesen mehrdächigen Höfen wurde klar zwischen Arbeit und Wohnen getrennt. Dabei gab es auch bei diesem Typus mehrere Erscheinungsbilder. Beim sogenannten Paarhof gab es nicht nur mehrere einzelne Gebäude mit einem eigenen Dach, sondern auch zwei Geschosse. Die Paarhöfe unterschieden sich in ihrer Anordnung. Beim Mehrseitenhof werden zwei Höfe rechtwinklig zueinander gestellt. Stehen weitere Gebäude in dieser Konstellation, entstehen Dreiseit- und Vierseithöfe. Liegen die Höfe in keiner bestimmten Ordnung beieinander, dann liegt ein Haufenhof vor. Doch die Mehrdachhöfe werden ebenfalls durch ein hölzernes Ständerwerk getragen und weisen ein reetgedecktes Dach auf.

 

Mehrdachhof / Hakenhof Bayern


Bäuerliche Höfe werden nicht mehr gebaut

Der Boom der bäuerlichen Höfe ist im letzten Jahrhundert abgeebbt. Heutzutage sind die Zahlen der Höfe sogar rückläufig. Alleine von den Jahren 2007 bis 2010 sank die Zahl der Höfe von 288.633 auf 271.783. Die verlassenen Höfe werden abgerissen oder anderweitig verwendet. Eine wunderbare Art der weiteren Nutzung ist, sie an Interessentinnen und Interessenten zu verkaufen oder zu vermieten.

Warum einen Hof kaufen oder mieten?

Was für einen bäuerlichen Hof spricht, ist das Platzangebot. Die Fläche kann bis zu 750 m² umfassen. Je nach Typus wird diese unglaubliche Grundfläche durch ein zweites Stockwerk ergänzt. Hinzu kommt die große Grünfläche, die den Hof umgibt. Ob Gemüseanbau, Schwimmteich oder eine kleine Viehzucht, hier ist es möglich.

Wenn zu diesem Platz handwerkliches Können kommt, dann steht der Traumimmobilie nichts mehr im Weg. Alte Stallungen können in mehrere Zimmer unterteilt oder in ein riesiges Wohnzimmer verwandelt werden. Ein Bauernhof bietet genug Raum für die Familie, das Hobby, ein Büro oder was das Herz eben begehrt. Selbst der Denkmalschutz kommt den Hofbesitzern nicht in die Quere. Lediglich das Reetdach muss unversehrt bleiben. Da dieses in Kombination mit der Fachwerkbauweise die Optik eines Hofs ausmacht, dürfte dies kein Problem darstellen.

Die Vielzahl an Gebäuden auf einem Mehrdachhof kann auch für eine Mehrgenerationenanlage genutzt werden. So sind die direkten Nachbarn die eigenen Eltern, erwachsene Kinder und andere Verwandte. Natürlich können Sie die zusätzlichen Gebäude auch als separate Wohneinheit verkaufen oder vermieten. Damit generieren Sie zusätzliche Einnahmen.

Fördermöglichkeiten für das Eigenheim

Käuferinnen und Käufer von bäuerlichen Höfen können mit verschiedenen Förderangeboten rechnen. Damit der Hof auf den neusten energetischen Stand kommt, erhalten Hofbesitzer/innen Fördermittel. Mit diesen sind umfangreiche energetische Sanierungsmaßnahmen möglich. Damit auch der Charme des geschichtsträchtigen Hofs erhalten bleibt, bekommen Sie zusätzlich Unterstützung bei der Instandhaltung der denkmalgeschützten Partien des Hofs.