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Dec

Tipps zum Immobilienverkauf - Teil IV - In welcher Zeitung ist ein Inserat sinnvoll?

Sinn ergibt ein Inserat grundsätzlich dann, wenn möglichst viele Leute gezielt nach Angeboten suchen. Die Betonung liegt hier auf gezielt! Für Immobilienverkäufe gilt das im Besonderen, denn keine Person kauft ein Haus, wenn sie es nicht unbedingt will. 


Die verschiedensten Zeitungen bieten Inserate an. Für immobiliengeschäftliche Annoncen ist es sinnvoll, die Zeitungen in zwei Gruppen zu untergliedern: kostenpflichtige Abonnement-Zeitungen und kostenlose Anzeigenblätter. 


Einerseits muss es im Einzelfall nicht unbedingt eine Rolle spielen, ob die Zeitung kostenlos oder kostenpflichtig ist. Der wichtigste Punkt ist, dass die Zeitung von vielen Menschen dazu genutzt wird, die Annoncen zu studieren. Hier kann es von Region zu Region Unterschiede geben, die man nur als Ortsansässiger kennt. So gibt es in ländlichen Regionen durchaus Regionalzeitungen, die von den Menschen dort im Allgemeinen bevorzugt genutzt werden, um nach den Anzeigen zu schauen. Ein weiterer Pluspunkt für Regionalzeitungen ist ein oftmals größeres Einzugsgebiet, speziell im Vergleich zum lokalen Ortsanzeiger.


Auf der anderen Seite – und das ist der Regelfall - bieten die kostenlosen Anzeigenblätter oftmals gewichtige Vorteile. Sie werden potentiell in alle Briefkästen geworfen und können so grundsätzlich von jedermann gelesen werden. Weiterhin fallen für den Leser des Blättchens keine Transaktionskosten an, d.h. er muss nichts für die Zeitung bezahlen. Darüber hinaus werden diese Anzeigenblättchen mittlerweile gerne dazu genutzt, gesondert in ihnen nach Wohnungs- oder Eigenheimanzeigen zu suchen, was bei den Tageszeitungen aufgrund des Kostenfaktors etwas nachlässt.
Oben wurde die größere Reichweite der Regionalzeitung als Vorteil beschrieben. Das ist auch richtig, allerdings sollte man sich nicht ausschließlich nach der Reichweite der Zeitung richten. Achten Sie auch die Quantität der Anzeigen! Bei einer unübersichtlichen Vielzahl von Anzeigen, kann es leicht passieren, dass eine einzelne in der Masse untergeht. Hier sollte man sich auf sein Gefühl verlassen. Manchmal ist weniger doch mehr.

 

Wie formuliere ich eine Anzeige in der Zeitung?

Kurz und knapp, denn bei einer Zeitungsanzeige haben Sie für ausschweifende Formulierungen in der Regel keinen Platz, außer Sie sind bereit entsprechend an Geld zu investieren. Je größer ihre Anzeige sein soll, desto tiefer müssen Sie in die Tasche greifen (zu den Preisen kommen wir noch). 
Im Regelfall haben Sie also wenig Platz und dort müssen Sie die wesentlichen Informationen unterbringen. Gleichzeitig sollte Ihre Anzeige im besten Fall aus der Masse der Annoncen herausstechen, den Kunden emotional ansprechen und zuletzt zur Handlung animieren. 


Als kleine Hilfestellung können Sie sich bei der Formulierung Ihrer Anzeige das AIDA-Prinzip vor Augen führen. Dabei steht das A (= Attention) für die Gewinnung der Aufmerksamkeit des Lesers. Dieser Aspekt muss logischerweise zuerst erfüllt werden. Geschehen kann dies durch einen flotten Spruch, eine witzige Bemerkung, emotionales Ansprechen der potentiellen Käufer oder evtl. auch – wenn möglich – durch ein Bild. Erlaubt ist (fast) alles, nur langweilig darf es nicht sein! Eine bekannte schwedische Möbelkette hat einen einprägsamen Werbespruch: „Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“ Wenn auch auf Möbel bezogen, ist das ein gutes Beispiel, wie Sie Ihren Aufhänger formulieren könnten. Hier wird eine Frage gestellt, die auf eine etwas andere Art das Interesse weckt und jedem einzelnen einen eigenen Interpretationsspielraum lässt. Denken Sie auch daran, dass dieser Punkt so effektiv wie möglich gestaltet werden sollte, ohne dass Sie zu viel Platz dafür brauchen. Einfache aber bewährte Möglichkeiten dem Leser ins Auge zu stechen sind die Arbeit mit Fettschrift oder Signalfarben. Ein weiterer Tipp: Sehen Sie sich Zeitungsanzeigen an und beobachten, welche Anzeigen direkt Ihre Aufmerksamkeit wecken. Daran können Sie sich orientieren.

 

Pflichtangaben in Immobilienanzeigen

Kommen wir zum I (= Information). Sie müssen in die Anzeige die wesentlichen Informationen packen. Es gibt bei Immobiliengeschäften gewisse Pflichtangaben, die einfach nicht fehlen dürfen. Als erstes ist auf jeden Fall der Energieausweis zu nennen, denn hier können für Sie beträchtliche Bußgelder drohen - weiteres zum Thema Engerieausweis finden Sie in einem separatem Artikel - dieses würde hier den Rahmen sprengen. Geben Sie auf jeden Fall auch die Objektart, (Ein- oder Mehrfamilienhaus, Eigentumswohnung, Bauernhaus, Bauernhof usw.), den festen Kaufpreis oder die Verhandlungsbasis, den Ort, die Wohnfläche, evtl. die Grundstücksgröße, die Anzahl der Zimmer und deren Aufteilung, sowie die Kontaktmöglichkeit (Telefon oder Handy) an. Das sind die Mindestangaben. Natürlich gibt es je nach Immobilie eventuell noch spezifische Informationen, die geteilt werden müssen, zum Beispiel wenn Sie eine baufällige oder frisch renovierte Immobilie verkaufen wollen. Auch Angaben über die Heizungsart, Parkmöglichkeiten oder Umgebung können sinnvoll sein. Da Sie mit wenig Platz auskommen müssen, sollten Sie darüber hinaus die gängigsten Abkürzungen nutzen. Ich verzichte hier auf eine Darstellung, denn über Suchmaschinen können Sie ganz leicht die wichtigsten Abkürzungen finden. So bedeutet 1ZKBT: 1 Zimmer mit Küche, Bad und Terrasse.


Der nächste Baustein für eine erfolgreiche Zeitungsannonce ist das Erwecken eines Bedürfnisses beim Leser (D= Desire). Dabei lohnt sich ein emotionales Ansprechen der Leserschaft, der Leser muss mehr Informationen über das Objekt wollen. Daher kann es evtl. sogar sinnvoll sein, noch nicht alle Karten auf den Tisch zu legen, sondern mit vagen aber Interesse weckenden Andeutungen zu spielen. Der Leser muss Lust auf mehr bekommen, ohne von der Anzeige genervt oder verwirrt zu sein. Dieser Punkt verlangt etwas Fingerspitzengefühl. Bei einer Zeitungsannonce kann es sich lohnen den Aufmacher (A =Attention) mit dem Begehren zu verbinden. Erinnern Sie sich dafür an den Slogan der schwedischen Möbelkette. Das ist bei Anzeigen der Königsweg, da er effektiv und effizient zugleich ist.


Zu guter Letzt muss der Leser zu einer Handlung (A= Action) bewegt werden. Die peppigste Anzeige ist nutzlos, wenn potentielle Käufer passiv bleiben. Natürlich ist es bei Zeitungsannoncen nicht ganz einfach, bei diesem Punkt positiv aufzufallen. Es geht hier eher darum, den Anzeigenleser nicht abzuschrecken und die Hemmschwelle zu senken. Zeigen Sie auch hier das nötige Fingerspitzengefühl und fallen Sie nicht durch eine plumpe Aufforderung (z.B.: „Ruf an: 0…“) mit der Tür ins Haus, wenn das nicht zur restlichen Anzeige passt. Geben Sie dem Leser das Gefühl, dass seine Kontaktaufnahme jederzeit erwünscht ist und dass er ohne Bedenken den ersten Schritt tun kann Er soll es so leicht wie möglich haben, mit Ihnen in Kontakt zu treten, wenn er ernsthaftes Interesse hat. Schreiben Sie dafür z.B.: „Rufen Sie gerne/jederzeit an: 0…“ Allein das wirkt schon viel einladender.

 

Wie teuer sind Zeitungsanzeigen?

Wie bereits angerissen, bestimmen sich die Kosten der Anzeige immer über ihre Größe. In der Regel wird es bei Tages- und Wochenzeitungen so gehandhabt, dass für jede Zeile ein bestimmter Preis verlangt wird. Manchmal werden auch verschiedene Blockgrößen zu Standardpreisen angeboten. Für Immobilienanzeigen wird darüber hinaus nicht selten ein Extrazuschlag verlangt.


Oft teilen Regionalzeitungen Ihren gesamten Einzugsbereich wiederum in separate Gebiete ein (z.B. Stadtteile). Wenn man dann möchte, dass die eigene Annonce in der ganzen Stadt gesehen wird, muss man auch dafür einen höheren Preis zahlen. Ebenso ist es für Bilder Usus ein Aufgeld zu verlangen.
An dieser Stelle genaue Preise zu nennen, ist etwas schwierig, da die Anzeigenpreise von mehreren Faktoren abhängen. Allerdings kann man mit Gewissheit sagen, dass Zeitungsanzeigen gegenüber Annoncen im Internet grundsätzlich sehr viel teurer sind. Darüber hinaus ist die zeitliche Dimension ein erheblicher Nachteil der Printanzeigen, denn eine alte Zeitung interessiert fast niemanden mehr, wenn die Neuausgabe schon erschienen ist. Und selbst wenn dies der Fall sein sollte, so sind z.B. Tageszeitungen oft schon am nächsten Tag nicht mehr erhältlich. Wollen Sie auch in der neuen Zeitung Ihre Annonce sehen, so müssen Sie – Sie ahnen es bereits – auch dafür Geld entrichten. Um zum Abschluss noch einmal dezidierter zur Ausgangsfrage Stellung zu nehmen: eine ordentliche Zeitungsanzeige fängt bei etwa 20 bis 30 Euro an und kann – je nach Zeitung und Umfang der Anzeige – mehrere 100 Euro kosten. Wenn Sie zum Beispiel eine luxuriöses Herrenhaus in einer Zeitung bewerben und dabei potentielle Käufer im ganzen Bundesgebiet ansprechen wollen, müssten Sie auf eine überregionale Zeitung zurückgreifen. Dafür würden auf jeden Fall Kosten anfallen, die ihren bescheidenen Anfangspunkt im vierstelligen Bereich hätten.

 

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